Energie & Futter

Einheit

Die gängige Einheit für Energie ist Joule (J). 1 kJ = 1000 J. 1 MJ = 1000 kJ. 
Die ältere Einheit ist Kalorie. 1 cal = 4,184 kJ.

Energiegewinnung

Bei der Energiegewinnung im Organismus ist es wichtig zu beachten, dass Bruttoenergie (der reine physikalische Brennwert) nicht unbedingt der vom Tier nutzbaren Energieausbeute entspricht.
Prinzipiell bezieht der Hund seine Energie aus Fetten, Eiweiß, Kohlenhydraten und zu geringem Teil Rohfaser, welche durch mikrobiellen Abbau im Dickdarm nutzbar gemacht wird.

Kohlenhydrate sind dabei nicht essentiell, da der Hund die vom Organismus benötigte Glucose auch aus Glycerin aus dem Fettabbau und aus einigen Aminosäuren herstellen kann, solange diese in entsprechender Menge zur Verfügung stehen. Das heißt jedoch nicht, dass man Kohlehydrate aus dem Hundefutter verbannen muss. Sie stellen eine leichtverdauliche Energiequelle dar und der Hund kann sie durchaus gut verwerten.

Bei Hunden wird der Energiebedarf, wie auch der Energiegehalt der Futtermittel in Umsetzbarer Energie (uE) angegeben.

Als Faustzahl gilt:
Hunde im Erhaltungsstoffwechsel benötigen in Abhängigkeit von Rasse und Alter
0,5 MJ uE pro kg KM^0,75/Tag.
Dabei sind im Einzelfall in Abhängigkeit von Rasse, individuellen Faktoren und
Alter erhebliche Abweichungen vom Mittelwert möglich.
Zum Beispiel haben Doggen und Terrier einen etwa 20 % höheren Energiebedarf. Ältere und kastrierte Tiere eher einen geringeren.

Grafische Darstellung des Energiebedarfs des Hundes:


Wie du siehst, benötigen kleinere Hunde (aufgrund der relativ größeren Körperoberfläche im Verhältnis zum Volumen) verhältnismäßig mehr Energie als größere Hunde. Ein 10 kg schwerer Hund benötigt etwa 3 MJ pro Tag, während ein 30 kg schwerer Hund etwa 6,7 MJ benötigt.

Energiemangel und -überschuss

Überschuss an Energie führt bei erwachsenen Hunden zu Verfettung (Adipositas). Bei jungen Hunden im Wachstum kann es bei energetischer Überversorgung leicht zu Skelett- und Gelenkserkrankungen kommen. Ursache ist unter anderem eine relativ schnelle Gewichtszunahme des wachsenden Tieres im Verhältnis zur Verfestigung (Mineralisation) der Knochen. Es herrscht also verhältnismäßig zu viel last für die noch nicht allzu tragfähige Belastbarkeit des Skeletts.

Energiemangel kommt heutzutage in der westlichen Welt nur noch selten vor, sollte allerdings bei Arbeitshunden und säugenden Hündinnen beachtet werden. Kurzfristiger Energiemangel wird von gesunden Hunden problemlos kompensiert, indem Energiereserven (Glykogen in Leber und Muskeln, Fett) angezapft werden. Längere Energiemangelzustände gilt es natürlich zu vermeiden, da diese über Abmagerung bis hin zum Tod des Tieres führen können.

Den Energiebedarf deines Hundes kannst du hier berechnen.

Möchtest du wissen, wie viel Energie im Futter steckt, schau hier.


Quellen:
Zentek, Jürgen (2016); Ernährung des Hundes; 8. aktualisierte Auflage; Enke Verlag; Stuttgart